Die Monogamie, kurz gesagt, tötet die Leidenschaft - und die Leidenschaft ist der gefährlichste aller überlebenden Feinde dessen, was wir Zivilisation nennen, die auf Ordnung, Anstand, Zurückhaltung, Formalität, Industrie und Reglementierung beruht. Der zivilisierte Mensch - der ideale zivilisierte Mensch - ist einfach einer, der die gemeinsame Sicherheit niemals seinen privaten Leidenschaften opfert. Er erreicht die Vollkommenheit, wenn er sogar aufhört, leidenschaftlich zu lieben - wenn er das tiefste aller seiner instinktiven Erlebnisse von der Ebene einer Ekstase auf die Ebene eines bloßen Mittels reduziert, um die Armeen und Werkstätten der Welt aufzufüllen, die Kleidung instand zu halten, die Sterblichkeitsrate bei Kindern zu senken, genügend Mieter für jeden Vermieter bereitzustellen und es der Polizei zu ermöglichen, zu jeder Tages- und Nachtzeit zu wissen, wo jeder Bürger ist. Die Monogamie erreicht dies nicht, indem sie Sättigung erzeugt, sondern indem sie den Appetit vernichtet. Sie macht die Leidenschaft formell und uninspirierend und tötet sie so allmählich ab.
