Was mir immer wieder auffällt, ist, dass die unbeschwerte Freude seltener geworden ist. Die Freude wird heute immer mehr sozusagen mit moralischen und ideologischen Bürden belastet. Wenn sich jemand freut, hat er Angst, gegen die Solidarität mit den vielen leidenden Menschen zu verstoßen. Ich habe kein Recht, mich zu freuen, denken die Menschen, in einer Welt, in der es so viel Elend, so viel Ungerechtigkeit gibt.

Ich kann das verstehen. Hier ist eine moralische Haltung am Werk. Aber diese Haltung ist dennoch falsch. Der Verlust von Freude macht die Welt nicht besser - und umgekehrt hilft der Verzicht auf Freude um des Leidens willen den Leidenden nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Die Welt braucht Menschen, die das Gute entdecken, die sich darüber freuen und daraus den Antrieb und den Mut schöpfen, Gutes zu tun. Die Freude bricht also nicht mit der Solidarität. Wenn es die richtige Freude ist, wenn sie nicht egoistisch ist, wenn sie aus der Wahrnehmung des Guten kommt, dann will sie sich mitteilen, dann wird sie weitergegeben. In diesem Zusammenhang fällt mir immer wieder auf, dass man in den Armenvierteln etwa in Südamerika viel mehr lachende, glückliche Menschen sieht als bei uns. Offensichtlich haben sie trotz all ihres Elends noch die Wahrnehmung des Guten, an dem sie festhalten und in dem sie Ermutigung und Kraft finden können.

In diesem Sinne haben wir ein neues Bedürfnis nach jenem Urvertrauen, das letztlich nur der Glaube geben kann. Dass die Welt grundsätzlich gut ist, dass Gott da ist und gut ist. Dass es gut ist, zu leben und ein Mensch zu sein. Daraus ergibt sich dann der Mut zur Freude, der wiederum zum Engagement dafür wird, dass auch andere Menschen sich freuen können und eine gute Nachricht erhalten.

Autor: Pope Benedict XVI

Was mir immer wieder auffällt, ist, dass die unbeschwerte Freude seltener geworden ist. Die Freude wird heute immer mehr sozusagen mit moralischen und ideologischen Bürden belastet. Wenn sich jemand freut, hat er Angst, gegen die Solidarität mit den vielen leidenden Menschen zu verstoßen. Ich habe kein Recht, mich zu freuen, denken die Menschen, in einer Welt, in der es so viel Elend, so viel Ungerechtigkeit gibt.<br /><br />Ich kann das verstehen. Hier ist eine moralische Haltung am Werk. Aber diese Haltung ist dennoch falsch. Der Verlust von Freude macht die Welt nicht besser - und umgekehrt hilft der Verzicht auf Freude um des Leidens willen den Leidenden nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Die Welt braucht Menschen, die das Gute entdecken, die sich darüber freuen und daraus den Antrieb und den Mut schöpfen, Gutes zu tun. Die Freude bricht also nicht mit der Solidarität. Wenn es die richtige Freude ist, wenn sie nicht egoistisch ist, wenn sie aus der Wahrnehmung des Guten kommt, dann will sie sich mitteilen, dann wird sie weitergegeben. In diesem Zusammenhang fällt mir immer wieder auf, dass man in den Armenvierteln etwa in Südamerika viel mehr lachende, glückliche Menschen sieht als bei uns. Offensichtlich haben sie trotz all ihres Elends noch die Wahrnehmung des Guten, an dem sie festhalten und in dem sie Ermutigung und Kraft finden können.<br /><br />In diesem Sinne haben wir ein neues Bedürfnis nach jenem Urvertrauen, das letztlich nur der Glaube geben kann. Dass die Welt grundsätzlich gut ist, dass Gott da ist und gut ist. Dass es gut ist, zu leben und ein Mensch zu sein. Daraus ergibt sich dann der Mut zur Freude, der wiederum zum Engagement dafür wird, dass auch andere Menschen sich freuen können und eine gute Nachricht erhalten. - Pope Benedict XVI<


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