Woher sollte Gengo wissen, überlegte Saigyo, dass diese unheldenhafte Existenz eine noch größere Qual darstellte als die eisigen Peitschenhiebe des Nachi-Falls bei seinem tausend Fuß hohen Sprung? Woher sollte Gengo wissen, dass Saigyo nicht eine einzige Nacht ungestört geschlafen hatte, seit er aus seiner Heimat in die östlichen Berge geflohen war, dass sein Schlaf von den Schreien seiner geliebten Tochter heimgesucht wurde, von der er sich losgerissen hatte.
Wer wusste schon, dass tagsüber, wenn er seiner Arbeit nachging, Wasser schöpfte und Holz hackte, während er Verse dichtete, das Rauschen des Windes in den Baumkronen der Täler und der Kiefern, die den Tempel umgaben, für ihn wie die Trauer um seine junge Frau klang und seine Nächte so durcheinander brachte, dass ihn der Schlaf nicht mehr besuchte? Nie wieder würde Saigyo Frieden finden. Er hatte die lebendigen Zweige des Baumes, der sein Leben war, zerrissen. Reue und Mitgefühl für seine Lieben würden ihn bis ans Ende seiner Tage verfolgen.
