Er war liebenswert, wie ein Kind liebenswert ist, und er war fähig, Liebe mit einer kindlichen Reinheit zu erwidern. Wenn die Liebe in seinem Werk dennoch nicht vorkommt, dann deshalb, weil er nie das Gefühl hatte, dass er sie verdient hätte. Er war ein lebenslanger Gefangener auf der Insel seiner selbst. Was aus der Ferne wie sanfte Konturen aussah, waren in Wirklichkeit steile Klippen. Manchmal war nur ein kleiner Teil von ihm verrückt, manchmal fast alles, aber als Erwachsener war er nie ganz nicht verrückt. Was er von seinem Ich gesehen hatte, während er versuchte, seinem Inselgefängnis durch Drogen und Alkohol zu entkommen, nur um sich selbst noch mehr in der Sucht gefangen zu sehen, scheint nie aufgehört zu haben, seinen Glauben an seine Liebenswürdigkeit zu zersetzen. Selbst nachdem er clean geworden war, selbst Jahrzehnte nach seinem späten Selbstmordversuch, selbst nachdem er sich langsam und heldenhaft ein neues Leben aufgebaut hatte, fühlte er sich unwürdig. Und dieses Gefühl war letztlich bis zur Ununterscheidbarkeit mit dem Gedanken an Selbstmord verwoben, der der einzige sichere Ausweg aus seiner Gefangenschaft war; sicherer als die Sucht, sicherer als die Fiktion und sicherer als die Liebe.