Ich halte es für einen Fehler in der wissenschaftlichen Kommunikation, dass meist nur die geschliffenen und makellosen Ergebnisse der Naturforschung ausgestellt werden, wie in einer Kunstausstellung. Und die Ausstellung des fertigen Produkts allein birgt viele Nachteile und Gefahren, sowohl für seinen Schöpfer als auch für seine Nutzer. Der Schöpfer des Produkts wird nur zu gerne Perfektion und Makellosigkeit demonstrieren und dabei Lücken, Unsicherheiten und Widersprüche seiner Naturerkenntnis verschweigen. Damit verharmlost er die Bedeutung des eigentlichen Prozesses der Naturforschung. Der Benutzer des Produkts wird die strengen Anforderungen, die an den Naturwissenschaftler gestellt werden, wenn er die Geheimnisse der Natur praktisch aufdecken und beschreiben muss, nicht zu schätzen wissen. Er wird nie lernen, selbst zu denken und sich selbst zurechtzufinden. Die wenigsten Autofahrer haben eine genaue Vorstellung von der Summe der menschlichen Anstrengungen, von den komplizierten Denkprozessen und Vorgängen, die für die Herstellung eines Automobils notwendig sind. Unsere Welt wäre besser dran, wenn die Nutznießer der Arbeit mehr über den Prozess der Arbeit und die Existenz der Arbeiter wüssten, wenn sie nicht so gedankenlos die Früchte der von anderen geleisteten Arbeit pflücken würden.
