Voller Entzücken sehnte sich seine Seele nach Freiheit, Raum und Weite. Über ihm schwebte die Himmelskuppel voller stiller, leuchtender Sterne, grenzenlos. Vom Zenit bis zum Horizont spannte die noch dunkle Milchstraße ihren doppelten Strang. Die Nacht, frisch und still, fast unruhig, umhüllte die Erde. Die weißen Türme und goldenen Kuppeln der Kirche leuchteten im saphirblauen Himmel. Die üppigen Herbstblumen in den Beeten neben dem Haus waren bis zum Morgen eingeschlafen. Die Stille der Erde schien mit der Stille des Himmels zu verschmelzen, das Geheimnis der Erde berührte das Geheimnis der Sterne... Aljoscha stand da und starrte, und plötzlich warf er sich wie niedergeschlagen auf die Erde.
Er wusste nicht, warum er sie umarmte, er versuchte nicht zu verstehen, warum er sich so unwiderstehlich danach sehnte, sie zu küssen, sie ganz zu küssen, aber er küsste sie, weinte, schluchzte und tränkte sie mit seinen Tränen, und er schwor ekstatisch, sie zu lieben, sie zu lieben bis in alle Ewigkeit. "Tränke die Erde mit den Tränen deiner Freude, und liebe diese Tränen...", erklang es in seiner Seele. Weshalb weinte er? Oh, in seiner Verzückung weinte er sogar um die Sterne, die aus dem Abgrund auf ihn leuchteten, und "er schämte sich dieser Ekstase nicht." Es war, als ob Fäden aus all diesen unzähligen Welten Gottes in seiner Seele zusammenliefen, und sie zitterte am ganzen Körper und "berührte andere Welten." Er wollte allen und allem vergeben, und die Bitte um Vergebung, oh, nicht für sich selbst! sondern für alle und alles, "wie andere für mich bitten", klang wieder in seiner Seele. Aber mit jedem Augenblick spürte er deutlich und fast greifbar etwas, das so fest und unverrückbar war wie dieses himmlische Gewölbe, in seine Seele hinabsteigen. Eine Art von Idee begann, in seinem Geist zu herrschen - jetzt für sein ganzes Leben und bis in alle Ewigkeit. Er fiel als schwacher Jüngling zur Erde und erhob sich als Kämpfer, standhaft für den Rest seines Lebens, und er wusste es und fühlte es plötzlich, genau in diesem Moment seiner Ekstase. Niemals, niemals in seinem Leben würde Aljoscha diesen Augenblick vergessen. "Jemand hat in dieser Stunde meine Seele besucht", sagte er später mit festem Glauben an seine Worte...