Zum ersten Mal in der Geschichte wachsen Kinder heran, deren früheste sexuelle Prägung nicht von einem lebenden Menschen oder von eigenen Fantasien stammt; seit dem Aufschwung der Pornografie in den 1960er Jahren wird die Sexualität von Kindern als Reaktion auf Hinweise geformt, die nicht mehr menschlich sind. Etwas Vergleichbares hat es in der Geschichte unserer Spezies noch nie gegeben; es vertreibt Freud. Die sexuelle Identität der Kinder und jungen Männer und Frauen von heute dreht sich um Phantome aus Papier und Zelluloid: vom Playboy über Musikvideos bis hin zu den leeren weiblichen Oberkörpern in Frauenzeitschriften, deren Gesichtszüge unkenntlich gemacht und deren Augen ausgelöscht sind, wird ihnen eine Sexualität eingeprägt, die massenhaft produziert wird und die bewusst entmenschlichend und unmenschlich ist.