Ich bin anstrengend.
Das klingt erstmal ziemlich lässig.
Es klingt liebenswert ein wenig kokett, selbstironisch, im Grunde genommen genau so, wie man sein Mädchen gern mag. Cool, nicht zu lieblich, nicht zu damenhaft, vielleicht möchte man mit mir sogar Pferde stehlen.
Aber ich bin ein Stadtmädchen, ich will auf keinen Fall Pferde stehlen. Auch kleinere Tiere nicht. Generell kann man mit mir nichts stehlen.
Ich bin anstrengend.
Ich werde schnell wütend, traurig, überdreht und laut.
You can get it if you really want.' Ich 'wante' vermutlich nicht 'really' genug. Auf der anderen Seite 'wante' ich zumindestens genug, um ordentlich unzufrieden zu sein, es nicht zu 'getten'.
Sarah KuttnerDas Glück kuckt gelassen an mir vorbei. Es weiß genau, dass Max' Ruhe ein notwendiger Gegenpol zu meiner Kopfparty ist. Dass seine Gelassenheit meine Kontrollsucht ausbalanciert. Dass er so verschmust ist, dass wir manchmal nicht einschlafen können, weil wir nicht aufhören wollen einander so nah zu sein. [..]
Aber so einfach funktioniere ich nicht. Ich traue weder dem Glück noch mir selbst über den Weg. Das läuft mir alles zu glatt, so etwas bin ich nicht gewöhnt. Ich bin sicher, dass ich recht bald alles kaputt machen werde.
Ich habe zu keinem Zeitpunkt die Sorge, dass Max aus unserem Zug aussteigen würde. Im Gegenteil, nie habe ich jemanden kennengelernt, der so verlässlich in Sachen Gefühle wirkt. Der so bei sich selbst und bei mir ist. Aber mein Kopf rattert und rattert wie ein nervöses Perpetuum mobile.
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