Man darf die anderen nicht zu Bausteinen des eigenen Lebens machen, zu Wasserträgern beim Rennen um die eigene Seeligkeit.
Pascal MercierTags: leben seeligkeit
Das wirkliche Leben, meint er, sei ja so anders...
Jedenfalls das seine, denkt er: da erkennt man keinen klaren Ablauf und keinen roten Faden, da zerrinnt es einfach, ohne Abschnitt und ohne Tat, die Leidenschaft zerrinnt in eine Stimmung, und auch die Entschlüsse sind wie Sand, der leise durch die Finger rinnt, immer wieder nimmt man eine neue Handvoll, und wenn man sie aufmacht, ist wieder nichts darin geblieben, man ist verzweifelt, und auch das zerrinnt, wie die Hoffnung und der Jubel und der Schmerz und alles, wie das ganze Leben.
Doch es gibt Schiffe, die an absurderen Orten gestrandet sind. Ein Leben kann leicht in irgendeinem Gesicht stranden.
Alessandro BariccoTags: leben
Es geschehen Dinge, die wie Fragen sind. Eine Minut vergeht oder auch Jahre, dann antwortet das Leben.
Alessandro BariccoTags: leben
Die Einfachheit und Nacktheit des primitiven Menschen hatte wenigstens den Vorteil, daß er sich in der Natur als Gast fühlte. War er durch Nahrung und Schlaf erquickt, dann dachte er wieder ans Weiterziehen. Er lebte in der Welt gleichsam wie in einem Zelt, durchstreifte die Täler, überquerte die Ebenen oder kletterte auf Berge. Aber die Menschen haben sich zu Werkzeugen ihrer Werkzeuge gemacht! Der Mensch, der sich frei und unabhängig Beeren pflückte, wenn er hungrig war, ist Farmer geworden, und der einst unter einem Baum Schutz suchte, Hausbesitzer. Wir schlagen nicht mehr für eine Nacht unser Zelt auf, sondern haben uns auf der Erde ansässig gemacht und den Himmel vergessen. Wir haben die christliche Kultur angenommen, doch nur als verbesserte Methode der Agri-Kultur. Wir haben für diese Welt ein Familienhaus und für die andere ein Familiengrab errichtet.
Henry David ThoreauTags: religion mensch leben natur
Es waren schöne Frühlingstage. Der Winter menschlichen Mißvergnügens begann wie die Erde aufzutauen, das erstarrte Leben sich auszudehnen.
Henry David ThoreauTags: leben natur menschen frühling
Der Morgen ist die Stunde des Erwachens, die bedeutungsvollste Zeit des Tages, in der wir am wenigsten schlafbedürftig sind, in der zumindest eine Stunde lang ein Teil von uns wach ist, der alle übrige Tages- und Nachtzeit schlummert. [...] Und für den, dessen elastische, lebhafte Gedanken mit der Sonne Schritt halten, ist der Tag ein immerwährender Morgen, unabhängig vom Stundenschlag, vom Tun und Gehaben der Menschen. [...] Wach sein heißt leben. [...]
Wir müssen lernen, wieder zu erwachen und wach zu bleiben. Nicht auf mechanischem Wege, sondern durch ein ständiges Erwarten der Morgendämmerung, die uns auch in unserem tiefsten Schlaf nicht verläßt. Ich weiß nichts, das ermutigender wäre als die Fähigkeit des Menschen, sein Leben durch bewußtes Bemühen auf eine höhere Stufe zu bringen.
Warum leben wir in solcher Hast, mit solcher Vergeudung von Leben? Wir glauben, Hungers zu sterben, bevor wir hungrig sind. Es heißt, "ein Stich zur rechten Zeit erspart neun andere" - also werden lieber gleich tausend Stiche gemacht, um neun für den nächsten Tag zu ersparen.
Henry David ThoreauTags: hunger leben gier verschwendung
Alles, was unserer körperlichen Ernährung und Pflege dient, lassen wir uns mehr kosten als unsere geistige Ernährung.
Henry David ThoreauTags: psyche leben materialismus
Die meisten Menschen leben in den Ruinen ihrer Gewohnheiten.
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